Jahrespressegespräch: Der Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau in Baden- Württemberg: RÜCKBLICK – AUSBLICK - PERSPEKTIVEN
Die Umsatzentwicklung des Garten-, Landschafts- und Sportplatzbaus zeigt seit den letzten Jahren eine stetige Aufwärtsbewegung. Die Anzahl der im Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Württemberg e. V. organisierten Fachbetriebe fiel erneut leicht auf 795 Unternehmen und relativiert die positive Entwicklung des Umsatzes. Zurückzuführen ist diese Entwicklung auf die hohe Zahl altersbedingter Betriebsaufgaben.
Die Zahl der Ausbildungsverhältnisse stabilisierte sich mit 1.286 Azubis auf einem recht hohen Niveau.
„Wir müssen die Ansprüche an uns selbst erhöhen. Wir brauchen wieder mehr „Bock auf Leistung“, wir müssen wieder neugieriger werden und Innovationen wagen, die uns neue Märkte erschließen und neue Technologien entwickeln. Wir haben Produkte, die begeistern und wir machen die Welt damit ein Stück lebenswerter, denn ohne unsere grünen Dienstleistungen verlieren unsere Städte weiter an Attraktivität“, führt Martin Joos, Vorstandsvorsitzender des Verbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Württemberg e.V. (VGL) gleich zu Beginn des Pressegesprächs aus und begründet damit, dass der GaLaBau weiterhin zuversichtlich und optimistisch und mit dem Willen nach einer besseren Zukunft nach vorne blicken darf.

Rückblick 2024
Der Umsatz des Garten-, Landschafts- und Sportplatzbaus stieg im Jahr 2024 in Baden-Württemberg auf 2,05 Milliarden Euro und somit um ein Prozent. „Das nasse Wetter bis Mitte Mai war für die Produktivität nicht zuträglich und ein ungewöhnlich hoher Krankenstand belastete die Ertragskraft der Betriebe zusätzlich“, erläutert VGL BW-Geschäftsführer Reiner Bierig die Konjunkturdaten. Eine zusätzliche Belastung für die Betriebe ist die seit dem 1. Juli geltende Mautpflicht für Fahrzeuge von mehr als 3,5 Tonnen für GaLaBau-Betriebe. Hier sind dringend Anpassungen durch die Politik gefragt. „Die Anzahl unserer organisierten Fachbetriebe fiel erneut leicht auf 795 Unternehmen (2023: 810), was vor allem an der Zahl der altersbedingten Austritte und einzelnen Insolvenzen lag“, kommentiert der Geschäftsführer. Die Zahl der Ausbildungsverhältnisse stabilisierte sich mit 1.286 Azubis (2023: 1.322) auf einem recht hohen Niveau. Die 467 neuen Ausbildungsverträge sind dem Engagement der Ausbildungsbetriebe sowie der permanenten Nachwuchswerbung zu verdanken. „Die Zahl der Ausbildungsbetriebe steigt, jedoch nicht um die Anzahl, die wir uns gewünscht hätten. Nur elf neu anerkannte Ausbildungsbetriebe wagen das Abenteuer Ausbildung, dabei hätten wir hier in den Betriebsgruppen I und II durchaus noch Potenzial“, erläutert Bierig. Der Blick zurück in das vergangene Jahr zeigt auch, dass der Garten- und Landschaftsbau ein beliebter Arbeitgeber ist, denn die Zahl der Beschäftigten stieg in Baden-Württemberg erneut leicht auf 15.080 gewerbliche ArbeitnehmerInnen. „Sicherlich wäre der Bedarf weitaus höher, doch der Mangel an Fachkräften hemmt uns immens.“ Weibliche Arbeitnehmerinnen, Vorruheständler und Kandidaten, die mit einem Branchenwechsel liebäugeln sind eine Zielgruppe, deren Ansprache sich immer lohnt, wie auch die digitale „Wechsel über dich hinaus“-Kampagne zusammen mit dem Bundesverband zeigt. Die Zukunftschancen der Branche sind vielfältig und bieten nach wie vor eine hohe Job- und Weiterbildungssicherheit.
Eine leichte Steigerung zeigt der Umsatzanteil bei privaten Aufträgen, der sich mit 62 Prozent gegenüber dem Vorjahr um ein Prozent erhöhte. Der Anteil des gewerblichen Wohnungsbaus nimmt seit 2020 beständig ab und lag 2024 bei 9 Prozent. Auch die Aufträge aus der Industrie fielen um ein Prozent auf insgesamt 5 Prozent. Die Öffentliche Hand blieb mit 19 Prozent konstant. Hier zeigt sich der hohe Bedarf bei Öffentlichen Auftraggebern, der jedoch durch langwierige Verfahren ausgebremst wird.
Sehr erfreulich ist der erneute Anstieg der Fördermitglieder um fünf Prozent auf insgesamt 177 Firmen, welche die berufsständische Arbeit unterstützen.
Ausblick 2025
Konjunkturdaten
Die Branche trotzte einmal mehr der Krise, zumindest wenn es um das nominale Branchenwachstum und die Erfolgskennzahlen der Verbandsbetriebe – auch bundesweit – geht. „Das lässt uns trotz allen Unkenrufen positiv in die Zukunft schauen“, erklärt Reiner Bierig. Dennoch spürt der Garten- und Landschaftsbau, dass der Markt allmählich enger und umkämpfter wird. Branchenfremde Anbieter drängen in das Dienstleistungssegment und der vorhersehbare Einbruch im Wohnungsbau ist kaum aufzufangen. Auch Privatkunden werden bei ihren Investitionen zögerlicher. Hinzu kommen die Auswirkungen der weltweiten Krisen. Der wirtschaftliche Einbruch in der Automobilindustrie wird sich vermutlich zeitverzögert bemerkbar machen, da an dieser Branche sehr viele Arbeitsplätze und somit auch ein Teil des Wohlstandes im Ländle hängen. „Hat in Zeiten von Corona das Kundentelefon nicht mehr aufgehört zu klingeln, stehen jetzt wieder aktive und zeitgemäße Kundenansprache sowie Empfehlungsmarketing weit oben auf unserer Liste“, so Bierig. Innovationen sind gefragt, beispielsweise für selbstbestimmtes Wohnen bis ins hohe Alter in den eigenen vier Wänden, inklusive Garten. „Hier kann der GaLaBau mit barrierefreien Umgestaltungen, pflegeleichten Pflanzungen und fachgerechten „Pflegedienstleistungen“ punkten. Denn Gärten dienen nachgewiesenermaßen der Gesundheit, und zwar der körperlichen genauso wie der mentalen“, führt Bierig aus.
Dienstleistungen für den natürlichen Klimaschutz
Das Thema Klima, welches bei den Parteien im Wahlkampf fast unterging, bietet mit der grün-blauen Stadtentwicklung dringend notwendige Maßnahmen. „Städte und Gemeinden „klimafit“ aufzustellen, wird eine unserer Zukunftsaufgaben sein und hier heißt es jetzt, unsere grünen Dienstleistungen wieder in den richtigen Fokus zu rücken, auch hinsichtlich weiterer finanzieller Belastungen unserer Staatskassen bezüglich Aufrüstung, Ukrainekrieg sowie der Sanierung der eigenen maroden Infrastruktur. Auch bezüglich der Jugendlichen, die an Natur und Umwelt und somit auch an unserem Beruf interessiert sind, ist es wichtiger denn je, unsere sinnstiftenden Aufgaben und Tätigkeiten im Gespräch zu halten, um dem Fachkräftemangel durch Ausbildung entgegenzuwirken“, sagt Erhard Schollenberger, stellvertretender Vorstandssitzender. Die grünen Dienstleistungen des Garten- und Landschaftsbaus unterstützen natürliche Abläufe bzw. stellen diese wieder her und schaffen hierdurch nachhaltige Lebensräume mit mehr Lebensqualität.
„Es ist höchste Zeit, das Thema „Klima“ wieder in den Fokus zu stellen. Denn der Klimawandel ist keine Statistik mehr, wir stecken mittendrin“, betont Schollenberger. „Ein wärmster Sommer folgt auf den nächsten, man betrachte nur die Jahre 2022 bis 2024 mit ihren Trockenperioden. Und auf der anderen Seite Starkregenereignisse und deren Folgen. Werden „Jahrhunderthochwasser“ zur neuen Regel?“. Eine grün-blaue Infrastruktur bietet die notwendigen Lösungen.
Das Kompetenzzentrum Natürlicher Klimaschutz (www.kompetenzzentrum-nk.de) berät Kommunen für Siedlungs- und Verkehrsflächen und kennt das zum Vorhaben passende Förderprogramm. In die Förderprogramme fallen Maßnahmen des Klimaschutzes auf Betriebsgeländen sowie Maßnahmen von Städten und Gemeinden, die Grünflächen schaffen und die Artenvielfalt im Siedlungsbereich unterstützen wollen, in die Förderfähigkeit. Auf der Seite des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz finden sich zudem Informationen zum neuen KfW-Programm sowie zu Anpassungen an den Klimawandel:
Natürlicher Klimaschutz in Kommunen
Förderanträge sind im KfW-Zuschussportal zu stellen. „Die Chancen auf Fördermittel für grüne Stadtentwicklung sind nach wie vor groß, doch ohne Beantragung gibt es auch keine Fördermittel“, weiß Schollenberger, der hofft, dass bei den überlasteten Kommunen der Klimaschutz nicht an Priorität verliert.
„Alle Investitionen in eine grüne Stadtentwicklung dienen dem Gemeinwohl“, erläutert Schollenberger, der ergänzt, dass die BGL-Broschüre „Stadtgrün wirkt“ eine sehr hilfreiche Planungsgrundlage für Städte und Kommunen darstellt.
Hoffnungen und Forderungen an die Politik
„Wir brauchen ein gesellschaftspolitisches Klima, das Investitionen fördert und nicht blockiert. Das gilt für den Wohnungsbau genauso wie für den Industrie- und Gewerbebau sowie öffentliche Investitionen“, führt Martin Joos, Vorstandsvorsitzender VGL BW, auf. Politische Entscheidungen, die ermutigen, damit zuallererst die Wirtschaft wieder ins Laufen kommt, sind die Forderungen des VGL BW an die Bundes- und Landespolitik. Denn nur das, was erwirtschaftet wird, kann auch wieder ausgegeben werden. „Irgendwie scheint dieses Grundprinzip völlig in Vergessenheit geraten zu sein“, meint Joos.
Krisenzeiten sind Unternehmerzeiten – jeder Einzelne muss wieder mehr Verantwortung übernehmen und Verantwortung beginnt immer bei einem selbst. „Wir müssen wieder lernen anzupacken, zu gestalten und wir brauchend dringend Lust auf Leistung, die belohnt wird, auch finanziell durch entsprechende Entlastungen bei Steuern und Abgaben und das gilt nicht nur für unsere Unternehmen, sondern auch für unsere Mitarbeitenden“, stellt Joos heraus. Neugierde und Neues wagen, mit Innovationen neue Märkte und Technologien erschließen, neue Arbeitszeitenmodelle entwickeln und die Ertragskraft trotz der Preisexplosion steigern, das sind die unternehmerischen Herausforderungen. Und dafür benötigt es verlässliche politische Rahmenbedingungen. „Unausgegorene Gesetzesinitiativen wie die Maut, die den Garten- und Landschaftsbau betrifft, aber alle anderen Handwerker freistellt, zwingen uns, vor Gericht zu ziehen“, ergänzt Joos.
Im Doppelhaushalt des Landes Baden-Württemberg 2025/2026 stehen 50 Millionen Euro für den Neubau der Staatsschule für Gartenbau in Stuttgart-Hohenheim bereit. Doch die Stadt Stuttgart bekommt trotz eines Lenkungskreises, der das Verfahren beschleunigen soll und in welchem auch der VGL BW sitzt, weder den Bebauungsplan noch die Baugenehmigung gestemmt. „Für uns als Unternehmerverband unfassbar, wie behäbig und destruktiv in vielen Ämtern gearbeitet wird, weshalb wir auch für einen dringenden Bürokratieabbau und auch eine Verschlankung der Behörden plädieren“, so Joos.
Grüne nachhaltige Wohngebiete und grüne nachhaltige Gewerbegebiete fördern das Allgemeinwohl – das ist nichts Neues. Für diese Leistungen benötigt es geeignete Förderprogramme und einen politischen Konsens. Ein Ansatz ist die bereits erwähnte Fördermaßnahme „Natürlicher Klimaschutz in Kommunen. „Hier ist noch viel Luft nach oben“, sagt Joos, „denn überall dort, wo Flächen entsiegelt werden, entsteht neues Leben.“
Es benötigt außerdem eine Stärkung des Mittelstands durch Bürokratieabbau und die Abschaffung der bereits erwähnten Maut im GaLaBau. „Die Mitarbeitenden unserer Betriebe sollen sich wieder auf das konzentrieren können, wofür sie brennen. Und nicht auf bürokratische Prozesse. Ihnen darf durch zusätzliche Auflagen nicht auch noch eine zusätzliche wirtschaftliche Belastung zugemutet werden“, ergänzt Joos.
Die Digitalisierung im Garten- und Landschaftsbau und die Beschäftigung internationaler Fachkräfte sind weitere Punkte, die durch die Öffentliche Hand gefördert werden müssen. Gerade die Beschäftigung internationaler Fachkräfte ist ein wichtiger Faktor, um dem aktuellen und zukünftigen Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Perspektiven
Bauen für eine lebenswerte Zukunft – klimaresiliente Stadt- und Gebäudeentwicklung
„Wir haben geniale grüne Produkte, die unsere Städte klimaresilienter machen“, freut sich Martin Joos. Von der Natur lernen und das Schöne und Lebenswerte mit der notwendigen
Technik verbinden, sind die Grundlagen für eine grün-blaue Stadtentwicklung. Dabei geht es um ein naturnahes kluges Regenwassermanagement mit Dachbegrünungen, Fassadenbegrünungen, Zisternen, großen urbanen Wasserflächen und eine Versickerung von Restwasser über filternde Rigolen. „Multifunktionalität in der Planung und Ausführung sind gefragt. So dienen beispielsweise innerstädtische Seen sowohl der Speicherung von Niederschlägen als auch der Kühlung des Stadtklimas durch Verdunstung und der Naherholung“, erläutert Joos anschaulich. „Wir fordern mehr konkrete kommunale Masterpläne, die alle Beteiligten an den Tisch holen und die Bevölkerung mitnehmen, damit es eine erfolgreiche Umsetzung, und zwar Hand in Hand mit allen Gewerken gibt – und die Zeit drängt“, zeigt Joos auf. Beispiele wie der Zollhallenplatz in Freiburg, welcher eine Transformation vom Güterbahnhof zum attraktiven abflusslosen Stadtplatz durchlief oder aber auch die im Jahr 2022 entstandenen Arkadien in Dornstadt bei Ulm sind verwirklichte Beispiele im Ländle. Die Arkadien verfügen beispielsweise über einen zentralen See als großen Regenspeicher, der durch Zugänge über die Wohnbebauung die Lebensqualität der umliegenden Wohnquartiere erhöht. Eine oberflächennahe Regenwasserführung sowie ein Wasserspielplatz sorgen für noch mehr Aufenthaltsqualität. Dachbegrünungen und Fassadenbegrünungen auf bzw. an Gebäuden senken die Temperaturen in den Städten spürbar ab und – was nicht aus den Augen verloren werden darf – Bäume sind die wichtigsten urbanen Schattenspender. „Auch hier muss ein Umdenken bezüglich der Größe von Baumquartieren sowie einer notwendigen unterirdischen Vernetzung der Quartiere nach dem Vorbild von Kopenhagen erfolgen“, so Joos. Beobachtungen von Baumsanierungen in Städten, wie beispielsweise in Offenburg, zeigen, dass die Größe des zur Verfügung stehenden Wurzelraums zusammen mit einer klugen Bewässerung den Ausschlag geben, ob Bäume in der Stadt in Zukunft noch überleben oder nicht.
Klimaresiliente Stadt- und Gebäudeentwicklung wird bereits heute umgesetzt und besteht nicht nur in Modellen. Im Jahr 2023 sind in Deutschland 10 Millionen Quadratmeter Dachbegrünung dazugekommen – so viel wie noch nie. Begrünungen sind heute so präsent wie schon lange nicht mehr, sei es durch Zuschüsse von Städten und Gemeinden zur Förderung von Dach- und Fassadenbegrünungen oder dank Forschung und Aufklärungsarbeit. „Das Bewusstsein ist mittlerweile da, doch auch hier muss noch viel vorangebracht werden. Grüne Dächer lassen sich auch – wenn man es fachlich richtig baut – mit Photovoltaikanlagen kombinieren“, erklärt Joos.
50 Jahre BW
„Unsere Jahresmitgliederversammlung am 14. März 2025 in Leinfelden-Echterdingen ist der offizielle Auftakt für unser Jubiläumsjahr mit einem unterhaltsamen Programm von Poetry Slam mit Dominique Macri bis hin zu Vorträgen bekannter Wissenschaftler zu den Themen Klimawandel und Künstliche Intelligenz im Garten- und Landschaftsbau“, eröffnet Bierig. „Ein kurzweiliger Jubiläumsfilm, den wir zu diesem Anlass zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentieren, fasst ein halbes Jahrhundert unternehmerischen Erfolgs zusammen“, ergänzt der Geschäftsführer. Zahlreiche Ausschnitte aus der Verbandsge-schichte sowie der Zukunft transportieren das Leitbild eines innovativen Unternehmerver-bands und seiner Mitglieder. Die wöchentliche Social Media-Serie „50 Jahre – 50 Persönlichkeiten – 50 Botschaften“ begleitet mit persönlichen Statements engagierter Mitgliedsbetriebe sowie geschätzter Partner und Persönlichkeiten aus dem Umfeld über das gesamte Jubiläumsjahr hinweg. Jeden Montag lässt sich hier ein neues persönliches Statement zum Garten- und Landschaftsbau in Baden-Württemberg verfolgen. Darunter finden sich auch so bekannte Gesichter wie das des Landesoberhaupts Winfried Kretschmann (www.galabau-bw.de/jubilaeumsfilme). Im Sommer nutzt der VGL BW die Gartenschau Tal X Freudenstadt & Baiersbronn für ein Jubiläums-Sommerfest mit seinen Mitgliedern und ehrt besondere Menschen für ihre ehrenamtlichen Verdienste. „Mit Aktionen wie 50 Bäume für Baden-Württemberg und 50.000 Blumenzwiebel für Leinfelden-Echterdingen, dem Sitz der Geschäftsstelle, machen wir das Ländle noch ein bisschen grüner und bunter“, so Bierig. Zudem hat jede der 12 Regionen eigene Jubiläumsaktionen oder Veranstaltungen im regionalen Rahmen geplant. Reiner Bierig geht auch auf besondere bauliche Ereignisse der letzten 50 Jahre ein. Darunter den Umzug in das Haus der Landschaftsgärtner, in dem die Pressekonferenz stattfindet. „Unser überbetriebliches Ausbildungszentrum in Heidelberg ist aus der heutigen Ausbildung nicht mehr wegzudenken“, sagt Bierig. „Genau wie unsere DEULA gGmbH in Kirchheim unter Teck, bei der wir seit 2021 85 Prozent der Geschäftsanteile halten“, ergänzt Joos. Welches Potenzial und welcher Bedarf im Rahmen der DEULA liegen – das wird mit der laufenden Machbarkeitsstudie „DEULA 2030“ evaluiert. Erste Ergebnisse werden in Kürze veröffentlicht. Parallel zur infrastrukturellen Weiterentwicklung verfolgt die DEULA ein ambitioniertes Ziel: Deutschlands fortschrittlichstes grünes Bildungszentrum zu werden. Dabei setzt die
Geschäftsführung auf Digitalisierung, innovative Lehrmethoden und nachhaltige Konzepte, um die Fachkräfte von morgen bestmöglich auszubilden.
Aktuelle und zukünftige Gartenschauen in Baden-Württemberg
„Nach dem grandiosen Erfolg der Landesgartenschau in Wangen eröffnet die Gartenschau im Tal X – zwischen Freudenstadt und Baiersbronn – am 23. Mai ihre Tore“, freut sich Bernd Hopp, stellvertretender Vorstandsvorsitzender.
In den Forbachgärten präsentieren regionale Mitgliedsbetriebe vier inspirierende Schaugärten auf einem ehemaligen Industriegelände, auf welchem ein Naherholungsgebiet mit direktem Zugang zum Forbach entstand. Der fünfte, nicht weniger spannende Garten, wurde von einer Landschaftsarchitektur-Studentin der Kienleplan GmbH in Leinfelden-Echterdingen entworfen und mit insgesamt 18 Auszubildenden im Garten- und Landschaftsbau aus 12 regionalen Ausbildungsbetrieben realisiert. Vier Wochen waren die Jugendlichen unter der Bauleitung von Fabian Roller, Ausbildungsbeauftragter der Region Nordschwarzwald, hierfür zugange.
Der Garten unserer Talente „Formale Lebendigkeit“ kombiniert klare Formen mit modularer Gestaltung und verbindet Funktionalität mit Ästhetik. Der Entwurf vereint den modernen Charme von Beton und Cortenstahl mit ursprünglichen Elementen wie Sandstein, Holz und naturnaher Bepflanzung. Schwebestufen und Pfade führen mitten durch die vielseitige Bepflanzung und eröffnen Perspektiven purer Lebendigkeit und die Chance, die Vielseitigkeit bis ins Detail zu entdecken.
Der Besuch im Schwarzwaldgärtle der Firma Fahr, Garten- und Landschaftsbau aus Dornstetten (www.fahr-pflanzen.de), fühlt sich an, wie ein perfekter Sommertag im Black Forest. Das Wasser sprudelt aus dem Quellstein, begleitet den Weg aus Kalksteinplatten und sammelt sich beim mit Schilf gedecktem Sitzplatz in einem Wasserbecken. Von hier kann der Betrachter mit Genuss seinen Blick über die Staudenpracht sowie den herrlichen Ausblick ins Forbachtal schweifen lassen.
Seit geraumer Zeit nimmt der Stellenwert eines Gartens in unserer Gesellschaft stetig zu und wird mehr und mehr zu einem festen und geschätzten Bestandteil der bewohnten
Fläche. Der Garten „Outdoor living“ der Firma Calmbach Gartendesign aus Loßburg (www.calmbach-garten.de) widmet sich dieser Wohnraumerweiterung für mehr Lebensqualität und Wohlbefinden im ökologischen Sinne: mit heimischen Produkten und in Zusammenarbeit mit Firmen aus der Region.
Der Garten „Herrliche Auszeit“ von Norbert Müller Gärten & Mehr …! (www.muellergarten.de) vereint Natur und Luxus in perfekter Harmonie. Bereits der Blick durch das beeindruckende Tor lässt die Schönheit dieses Ortes erahnen. Im Herzen des Gartens steht ein Badefass und bietet atemberaubende Blicke auf Forbach und Schwarzwald. Der Sichtschutz aus Stahl und Rundholz, Materialien, die seit Jahrhunderten das Christophstal prägen, sorgen für geschützte Entspannung.
Die Vielfalt der Natur des Forbachtals greift auch die Firma Schuler aus Freudenstadt (www.schuler-fds.de) mit ihrem Garten „Heimat genießen“ auf. Die Materialien Holz, Stein und Wasser werden hier zu einer neuen, reizvollen Ordnung zusammengefügt. Die wie zufällig im Garten verteilten Spiegelstelen integrieren die umgebende Landschaft durch Reflexion und der Besucher nimmt sich als Teil des Gartens und der heimischen Natur wahr. Auf der Relax-Liege schweift der Blick ins Tal mit mannigfaltig wilder Natur und man versinkt in seine eigenen Gedanken.
„Der Bau der Schaugärten für die Landesgartenschau in Ellwangen 2026 hat bereits begonnen. Am 18. März ist der offizielle Spatenstich für die insgesamt acht Schaugärten, die von 11 Mitgliedsbetrieben gebaut werden“, berichtet Hopp. „Die Vergabe der Gartenschauen und Landesgartenschauen in Baden-Württemberg ist bis in das Jahr 2036 gesichert und im Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz wird bereits über die Ausschreibung ab 2037 nachgedacht. Hierfür sind wir unserer Landesregierung zu großem Dank verpflichtet“, informiert Hopp.
Der Landesverband – Daten und Fakten
Der Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Württemberg e. V. vertritt als Wirtschafts- und Arbeitgeberverband die Interessen der grünen Branche auf Landesebene. Derzeit sind 795 Fachbetriebe, kleine bis mittelständische Unternehmen, im Verband organisiert. Der Gesamtumsatz der Branche in Baden-Württemberg lag 2024 bei 2,05 Milliarden Euro. Die Branche beschäftigt 15.080 gewerbliche Arbeitnehmer/-innen und bildet derzeit 1.286 Auszubildende zu Landschaftsgärtnerinnen und Landschaftsgärtnern aus.
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